Auf ihrer Website stellt die Oberösterreich Tourismus GmbH neun skurrile Museen vor. Darunter befinden sich mit dem Häferlmuseum in Pierbach und dem Zwirnknopfmuseum in Pregarten auch zwei Einrichtungen im Bezirk
Freistadt.
PIERBACH. Im Häferlmuseum in Pierbach (Dorfstraße 2) können sich die Besucher in die schönste Zeit ihrer Kindheit zurückversetzen und in freundlicher Atmosphäre
besondere Raritäten von Häferl, Kaffee- oder Teeservice bewundern. Einige Exponate werden auf besonders originelle Weise präsentiert, so haben manche Häferl eine kuriose oder lustige
Geschichte. Einen besonderen Schwerpunkt stellen die Porzellanmanufakturen wie Meissen, Wiener Keramik und Gmundner Keramik dar. Auch die Produktion eines Häferls und die
Entstehungsgeschichte des Häferls sind im Häferlmuseum Pierbach zu finden.
PREGARTEN. Sabine Krump, die Knopfmacherin, hat am Stadtplatz 2 in Pregarten dem Zwirnkopf ein Denkmal gesetzt. In ihrem Museum werden Geschichten rund um die Zwirnknopfnäherei erzählt und besondere Exemplare gezeigt. In Pregarten, wo in früheren Zeiten die Bewohner das tägliche Wasser für Kochen und Wäschewaschen noch am Marktplatz vom Brunnen holten, versteckt sich heute ein wahres Schatzkästchen an alter Heimatgeschichte des Wald- und Mühlviertels. In den alten Gemäuern der ehemaligen Seifensiederei befindet sich ein kleines Zwirnknopf-Museum mit alten Handarbeiten. Die Knopfmacherin, Autorin und Volksgutbewahrerin Sabine Krump hat hier das alte Handwerk des Zwirnknöpfenähens zum Leben erweckt und zum Kunsthandwerk weiterentwickelt.
Kriminalmuseum
Schlossberg 12
Scharnstein
0664 3005 677
Häferlmuseum
Dorfstraße 2
Pierbach
07267 82550
Zahnmuseum
Hauptplatz 1
Linz
0699 1051 8241
Zwirnknopfmuseum
Stadtplatz 2
Pregarten
zwirnknoepfe.jimdo.com
Bierflaschenmuseum
Ranklleiten 8
Pettenbach
0699 1413 3140
Weihnachtsmuseum (Steyr)
Michaelerplatz 2
Steyr
07252 80659
Titanic-Museum
St. Florian
info@titanicmuseum.at
Klo-&-So-Museum
Kammerhofgasse 8
Gmunden
07612 794423
Museum für historische Kinderfahrzeuge
Hautpstraße 1
Unterach am Attersee
0664 5603550
Info aus Ausflugstipps Oberösterreich 9 skurrile Museen in Oberösterreich
In Oberösterreich gibt es eine Vielzahl von skurrilen Museen, die Besucher mit ungewöhnlichen und fast vergessenen Themen überraschen.
Im Kriminalmuseum in Scharnstein können Besucher in die Welt der Verbrechen eintauchen und spannende Fälle lösen.Das Häferlmuseum in Pierbach zeigt eine faszinierende Sammlung von Tassen und Bechern aus aller Welt.
Im Zahnmuseum in Linz erfahren Besucher alles über die Geschichte der Zahnmedizin, während das Zwirnknopfmuseum in Pregarten die Kunst des Knopfherstellens präsentiert.
Das Bierflaschenmuseum in Pettenbach lädt zu einer Reise durch die Welt des Bieres ein, während im Weihnachtsmuseum in Steyr das ganze Jahr über Weihnachtsstimmung herrscht.
Das Titanic Museum in St. Florian erinnert an die tragische Geschichte des berühmten Schiffes, während das Klo & So Museum in Gmunden ungewöhnliche Exponate rund um das Thema Toiletten präsentiert.
Das Museum für historische Kinderfahrzeuge in Unterach am Attersee zeigt eine beeindruckende Sammlung von alten Spielzeugautos und -fahrrädern.
Diese ausgesuchten 9 skurrilen Museen bieten Besuchern Staunen und überraschende Aha-Momente und sind definitiv einen Besuch wert für alle, die auf der Suche nach ungewöhnlichen Ausstellungen abseits der gängigen Sammlungen sind.
Info aus Ausflugstipps Oberösterreich
PREGARTEN. Im Zwirnknopfmuseum von Sabine Krump in Pregarten befindet sich ein wahrer Weihnachtsschatz. Das Walzenspielwerk mit einer Krippendarstellung aus dem 19. Jahrhundert, fiel der Inhaberin eher zufällig in die Hände. "In der Adventzeit drehe ich gerne den Schlüssel und lasse für die Besucher die sanfte Melodie von 'Stille Nacht' erklingen", sagt Krump. "Die historische mechanische Walze hat eigene, beinahe magische Klänge und man wird ganz still, wenn man sie spielen hört."
Das Walzenspielwerkbild ist für Krump mehr als nur ein musikalisches Kunstwerk: "Es ist ein Fenster in die Vergangenheit, das uns daran erinnert, wie kostbar und wertvoll die einfachen Dinge im Leben sein können. Es berührt uns tief im Herzen und lässt uns dankbar sein für das, was wir haben – und vor allem für die Menschen, die uns umgeben."
Im Zwirnknopfmuseum am Stadtplatz 2 in Pregarten finden die Besucher neben Handarbeitsraritäten, Nähutensilien und erlesenen internationalen Zwirnsknöpfen auch seltene Kostbarkeiten aus vergangenen Tagen. "Das Sammeln von Erinnerungsstücken ist wie das Einfangen von vergangenen Tagen", sagt Krump. "Jedes Objekt erzählt eine Geschichte und bewahrt die Vergangenheit für die Zukunft unserer Kinder."
Studenten des Lace Museums in Kalifornien lernen die Technik des Zwirnknopfs künftig nach den Lehrbüchern von Sabine Krump aus Pregarten.
PREGARTEN. Sabine Krump aus Pregarten ist weit über die Bezirksgrenzen hinweg als die "Knopfmacherin" bekannt. Sie hat sich darum angenommen, den Zwirnknopf unter die Menschen zu bringen und das alte Handwerk, das dahinter steckt, an die nächsten Generationen weiterzugeben. Krump betreibt eine Knopfstube am Stadtplatz 2 in Pregarten und ist auch Leiterin des dort ansässigen Zwirnknopfmuseums. Außerdem hat Sabine Krump dem Zwirnknopf auch bereits einige Bücher gewidmet, worauf auch Karen Smock aus dem Silicon Valley in Kalifornien aufmerksam wurde.
"Ich bin Mitautorin des Buches 'Posamentenknöpfe' welches für die Lehrtechnik im Lace Museum in Kalifornien ins Englische übersetzt wird. Karen Smock unterrichtet dort und erfuhr so von mir." Smock ist historische Reenactorin der Faserkünste aus dem 18. Jahrhundert. Sie nahm mit Sabine Krump Kontakt auf und entschied sich dazu, ihren Studenten die Handarbeit des Zwirnknopfnähens durch Sabine Krumps Lehrbücher näherzubringen. Diese sind in einer internationalen Bildsprache geschrieben, die es ermöglicht, die Technik des Zwirnknopfes einfach zu erlernen. "Ich finde es sehr beeindruckend und hervorragend, dass es bei Handarbeiten keine sprachlichen Barrieren gibt, sondern die Freude am Tun im Vordergrund steht", sagt die Knopfmacherin.
Knöpfe aus Zwirn haben früher einigen Familien das Überleben gesichert. Heute werden Zwirnknöpfe neu interpretiert und sind bunte Accessoires. Nun gibt es im Mühlviertel auch ein Museum, das die Geschichte dieser Knöpfe zeigt.
Bettwäschen mit bespannten Zwirnknöpfen waren einst ein gewohnter Anblick. Diese weißen, kleinen Knöpfe findet man heutzutage kaum mehr. Der Zwirnknopf selbst erlebt aber gerade eine Renaissance. Gerne wird er als buntes Accessoire auf Kleidung sowie als Schmuck verwendet. In Pregarten gibt es eine Knopfmacherin, die den Zwirnknöpfen sogar ein kleines Museum eingerichtet hat.
Schon im 17. Jahrhundert wurden in England Zwirnknöpfe gefertigt. 200 Jahre später erblühte am Böhmerwald eine Hausindustrie. Hier wurden die Knöpfe in Heimarbeit genäht und von Verlegerinnen und Verlegern vertrieben. Dieser Wirtschaftszweig war für viele Familien ein notwendiges Zubrot und sicherte ihr Überleben.
Auch Kinder und Dienstboten wurden zu dieser filigranen Arbeit, die meist bei schlechter Beleuchtung durchgeführt wurde, herangezogen. Der einfache, weiße Zwirnknopf – der „Arme-Leut-Knopf“ – gehört der Vergangenheit an. Heute sind Zwirnknöpfe ein peppiger Aufputz für Kleidung und Schuhe, außerdem dienen sie als Schmuck oder Dekoration.
Schon Generationen zuvor wurden in der Familie von Sabine Krump Zwirnknöpfe gefertigt. Heute hat die Knopfmacherin Kontakte in aller Welt geknüpft. Sie hält Kontakt mit Knopfmacherinnen und Knopfmachern in Japan, Südafrika, Großbritannien und den USA.
Foto und Bericht von ORF/Sandra Ohms